
Schattenseiten der Sozialen Medien (Internet)
Soziale Medien sind längst Teil unseres Alltags - sie verbinden Menschen, bieten Unterhaltung und Information. Doch hinter den Butten Bildern und kurzen Videos verbergen sich auch dunkle Seiten, die oft nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Im Folgenden wollen wir euch über einige Themen diesbezüglich informieren
Trigger Warnung: In diesem Abschnitt geht es um ernste Themen wie Erpressung, Cybermobbing und den Missbrauch der sozialen Medien einschließlich Pornografie und Gewalt. Manche Inhalte können für manche Personen belastend sein.
Erpressung in den Medien
Erpressung ist eine der gefährlichsten Schattenseiten der sozialen Medien. Dabei drohen Täter den Opfern, private Informationen, Bilder oder Videos zu veröffentlichen, wenn sie nicht mit Geld zahlen oder weitere persönliche Inhalte schicken. Besonders häufig trifft es leider Jugendliche, die aus Leichtsinn oder Vertrauen intime Fotos oder Daten verschickt haben.
Doch die Erpressung in sozialen Risiken bringt folgende Risiken mit sich:
- Täter geben sich als attraktive gleichaltrige oder als Promis aus, um Vertrauen zu gewinnen. Sie nutzen Fake-Fotos und freundliche Gespräche, um an private Inhalte zu kommen.
- Nach dem ersten Verschicken eines Bildes beginnt oft der Albtraum. Die Täter drohen, die Bilder an Freunde, Familie oder Mitschüler zu senden, wenn das Opfer nicht dessen Gegenleistung erfüllen.
- Aus einem einzigen Fehler kann eine Spirale werden, bei der die Forderungen der Täter immer schlimmer werden. Oft werden Opfer dazu gezwungen, immer mehr Inhalte zu senden.
- Viele Täter sitzen im Ausland, was die Verfolgung erschwert. Sie nutzen Plattformen, die schwer kontrollierbar sind, wie das Dark Web oder verschlüsselte Chats.
- Manche Täter überreden ihre Opfer zu Videochats oder Live-Streams und zeichnen diese heimlich auf. Später werden die Videos als Erpressungsmittel genutzt.
- Neben dem Akuten Stress leiden die Opfer oft noch lange unter Angst, Scham und psychischen Problemen. Viele ziehen sich sogar zurück und verlieren das Vertrauen in andere.
Natürlich gibt es auch eine Menge Maßnahmen, um sich vor Erpressung zu schützen. Hier sind einige davon:
- Keine intimen Inhalte verschicken - weder Bilder noch Videos, auch nicht an vermeintlich vertraute Personen. Einmal verschickt, verliert man die Kontrolle.
- Profile sollten auf „privat“ gestellt werden, sodass nur echte Freunde Inhalt sehen können.
- Unbekannten Personen keine persönlichen Informationen geben, auch wenn sie nett erscheinen oder schmeicheln.
- Wenn jemand schnell Vertrauen aufbaut oder auffällig viel Komplimente macht, ist oft Vorsicht geboten.
- Bei Erpressung niemals auf Forderungen eingehen! Täter hören meist nicht auf, sondern verlangen immer mehr.
- Screenshots von Chats und Drohungen machen und die Täter Profile melden.
-Polizei, Lehrer, Eltern oder spezielle Beratungsstellen wie Jugend.support oder Nummer gegen Kummer einschalten.
Live-Streaming auf den Plattformen
Der Sinn des Lives streamings liegt darin, in Echtzeit mit dem Publikum in Kontakt zu treten, echte Interaktionen zu fördern und das Engagement zu steigern. Ob ein Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens, ein Live-Stream eines Musikers oder die Frage-und-Antwort-Umfragen eines Influencers - Live Streaming hat die Art und Weise, wie wir Inhalte in sozialen Medien teilen und konsumieren, verändert.
Live Streaming erfreut sich in letzter Zeit an großer Beliebtheit. Durchschnittlich schauen sich Nutzer Live Streaming 23 Minuten an, verglichen mit 18 Minuten bei VOD (Video on Demand - so etwas wie Netflix und co.)
Live Streaming bietet eine einzigartige Möglichkeit, das Publikum in Echtzeit zu erreichen. Im Gegensatz zu vorab aufgezeichneten Inhalten kann man bei Live Streams mit den Zuschauern interagieren und in Echtzeit auf Kommentare und Fragen reagieren. Dieses sofortige Feedback und die wechselhafte Kommunikation schaffen ein Gemeinschaftsgefühl und Verbundenheit.
Live Streaming ist unglaublich vielseitig und bietet Möglichkeiten für eine Vielzahl von Inhalten. Von Gaming und Kochen bis hin zu Produktdemonstrationen. Es ist eine Masche, die unterschiedliche Interessen anspricht und somit ein ideales Werkzeug für Influencer ist.
Ein wichtiger Punkt ist, dass Live Streams oft schwer kontrollierbar sind. Das bedeutet, dass unerwünschte oder unangemessene Kommentare, Trolle oder sogar Hassbotschaften schnell auftreten können, was für den Streamer belastend sein kann. Außerdem besteht die Gefahr, dass private oder sensible Informationen versehentlich im Live Stream preisgegeben werden.
Leider wurden Live Streams in den sozialen Medien schon mehrfach für schlimme taten missbraucht, hier sind einige Beispiele diesbezüglich:
- Es gab weltweit mehrere Fälle, bei denen Täter ihre Gewaltverbrechen live im Internet gestreamt haben. ( Zum Beispiel wurde 2019 ein Terroranschlag in Christchurch von dem Täter über Facebook gestreamt. Das Video verbreitete sich danach rasant auch auf anderen Plattformen.)
- Jugendliche haben in Live Streams schon Mitschüler oder Fremde gemobbt oder bloßgestellt. ( Die Täter filmen das Opfer live und lassen Zuschauer zuschauen und kommentieren. Das verschärft die Demütigung und kann langfristige psychische Folgen für die Opfer haben.)
- Täter nutzen Live Streams, um Opfer zu erpressen. Zuerst sind sie nett und dann werden Jugendliche zu Live Videos gedrängt, in denen sie intime Dinge tun sollen. Diese Videos werden aufgenommen und später als Erpressungsmittel genutzt. Es ist besonders gefährlich, weil Jugendliche schnell auf andere Maschen reinfallen und weil es ganz schnell passieren kann.
- Tragischerweise gab es Fälle, in denen Jugendliche oder Erwachsene in einem Live Stream Selbstverletzungen oder sogar Suizide gezeigt haben. Oft wollen sie damit Aufmerksamkeit erregen oder auf ihre Verzweiflung hinweisen, was aber auch schlimme Folgen für die Zuschauer haben kann, denn sie sind hilflos oder fühlen sich schuldig, weil sie nicht eingreifen konnten.
- Besonders schwerwiegend ist, dass kriminelle Gruppen Live Streams nutzen, und Kindesmissbrauch zu verbreiten. Diese Streams werden über geheime Plattformen oder im Dark Web gezeigt. Das macht die Verfolgung schwer und zeigt die dunkle Seite der Live Streaming Technik.
Das gefährlichste ist aber, dass Live Streams in Echtzeit passieren, also haben Plattformen kaum Zeit, um schnell genug eingreifen zu können. Zuschauerzahlen können die Täter dazu bewegen, schlimmere Dinge zu tun, weil ihnen diese Aufmerksamkeit gefällt. Inhalte können zusätzlich aufgezeichnet und weiterverbreitet werden, selbst wenn der Stream gelöscht wurde. Besonders Jugendliche sind gefährdet, weil sie oft spontan und ohne Gedanken handeln.
Pornografie (Sensibles Thema, deshalb eine Trigger Warnung)
In diesem Teil geht es um das Thema Pornografie, einschließlich Formen, die illegal oder belastend sein können. Die Inhalte könnten für manche Personen unangenehm sein!!
Zu beginn ist es wichtig, sich ein Bild der Arten von Pornografie zu machen.
Es gibt die Legale Pornografie, bei der Filme, Bilder oder Texte, die sexuelle Inhalte zeigen und von Erwachsenen (über 18) für Erwachsene gemacht werden. Diese Inhalte sind in vielen Ländern erlaubt, aber sie dürfen nicht an Minderjährige weitergegeben werden.
Natürlich gibt es auch illegale Pornografie, welche folgende sind:
- Die Kinderpornografie, sie zeigt sexuelle Handlungen mit Kindern oder Jugendlichen unter 18 Jahren. Sie ist weltweit verboten und zusätzlich ein schweres Verbrechen. Im Dark Web wird sie gehandelt oder von Jugendlichen erzwungen.
- Die Gewaltpornografie, bei der sexuelle Handlungen mit brutaler Gewalt oder Zwang gezeigt werden. Sie ist in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, illegal, vor allem, wenn es sich um echte Gewalt handelt.
- Tierpornografie, auch Sodomie genannt, zeigt die sexuelle Handlung mit Tieren und ist außerdem in fast allen Ländern streng verboten.
- Die Deepfake-Pornografie beinhaltet digitale Fälschungen, bei denen Gesichter von echten Personen wie Promis oder Mitschülern auf Pornovideos montiert werden. Diese Art der Pornografie wird immer mehr zum Problem in sozialen Medien, da es oft für Mobbing oder Erpressung genutzt wird. Sie ist in vielen Ländern strafbar.
- „Revenge Porn“, bzw. Rachepornos zeigen private, intime Fotos oder Videos, die ohne Zustimmung veröffentlicht wurden, meistens wegen einer Trennung oder einem Streit. Sie sind besonders gefährlich in den sozialen Medien, weil solche Inhalte sich sehr schnell verbreiten.
42% der 12 - bis 14 - Jährigen und 65% der 15 - bis 17 - Jährigen der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen sind laut der EU Kids Online Studie sind in den letzten zwölf Monaten mit sexuellen Darstellungen bei der digitalen Mediennutzung in Kontakt gekommen. Dabei liegt der Anteil an Jungen zu einem wesentlich höheren Prozentsatz über dem der Mädchen. Leider reicht eine Internetverbindung aus, damit Kinder- und Jugendliche mit Pornografie in Berührung kommen.
Im rahmen der Kommunikation über das Internet kann es dazu kommen, dass auch Kinder und Jugendliche pornografische Darstellungen erhalten oder versenden. Teilweise erstellen Minderjährige diese durch Aufnahme von entsprechenden Bildern oder Videos von sich selbst, aber auch von anderen. Diese Aufnahmen fallen dann abhängig vom Alter der dargestellten Personen unter Umständen in den Bereich der Kinder- und Jugendpornografie.
Je nach individuellem Entwicklungsstand, Verständnisfähigkeit und Erfahrungshorizont sowie nach Inhalt und Gestaltung des pornografischen Materials, kann der Umgang Kinder und Jugendliche informieren, anregen, erregen, belustigen, verunsichern, abstoßen oder nachhaltig beeinträchtigen und sie damit in ihrer Entwicklung gefährden. In bestimmten Situationen können auch Straftaten vorliegen.
Leider kann ebenfalls auch eine Suchtgefahr bestehen, die folgendermaßen ablaufen kann:
( Stufe 1: Gelegenheitskonsum) Zuerst schaut man Pornos ab und zu aus Neugier, Langeweile oder Luststeigerung, es gibt noch keine negativen Folgen und man behält die Kontrolle. Man kann also denken „Ich kann jederzeit aufhören, wenn ich will.“ ( Stufe 2: Gewohnheitsbildung ) Danach werden Pornos regelmäßiger konsumiert, zum Beispiel täglich oder mehrmals die Woche, man nutzt diese aber nicht bloß zur Lust, sondern auch um Stress, Langeweile oder negative Gefühle zu verdrängen. Nun treten erste Anzeichen auf: Man verbringt immer mehr Zeit damit oder braucht stärkere/extremere Inhalte, um den selben Effekt zu spüren. Bei Drogen ist es ähnlich. (Stufe 3: Verlust der Kontrolle) Man merkt, dass man eigentlich „aufhören will“, es aber nicht schafft, und der Konsum passiert oft automatisch oder impulsiv, auch wenn man keine zeit hat oder eigentlich andere Dinge tun müsste. Folgen wie Schlafmangel, Konzentrationsprobleme, Schuldgefühle oder Streit mit Partnern treten auf. (Stufe 4: Abhängigkeit - Suchtstadium) Pornografie wird zum zentralen Teil des Alltags und viele Dinge wie Schule, Freundschaften, Familie, Arbeit oder Hobbys werden vernachlässigt. Man empfindet ohne die tägliche „Dosis“ kaum noch Lust, Motivation oder Entspannung. Es gibt starke Entzugserscheinungen wie Unruhe, Reizbarkeit oder Traurigkeit, wenn man versucht zu pausieren. Oft kommt es auch zu sexuellen Problemen im echten Leben, z.B. Lustlosigkeit oder Erektionsstörungen bei Männern. Wichtig ist, je früher man eingreift und versucht, dieses Problem zu lösen, umso leichter ist es, diesen Kreislauf abzubrechen.
Es gibt auch eine schreckliche Art, um Kinder zu manipulieren, das Cyber-Grooming. Täter nutzen die sozialen Medien, Chats oder spiele, um Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufzunehmen. Oft geben sie sich als Freund, Bekannter oder als Promi aus, um Vertrauen zu gewinnen, denn das Ziel ist, Nacktbilder, Videos oder ungewollte Treffen vom Opfer zu erlangen. Die Täter bauen langsam Druck auf, indem sie so etwas sagen, wie, „Wenn du mich magst, dann schick mir ein Bild von dir.“ Glücklicherweise ist Cyber-Grooming strafbar und wird aktiv von der Polizei verfolgt.
Oftmals tritt auch die Sexuelle Belästigung in den sozialen Medien auf, was bedeutet, dass jemand im Internet sexuell bedrängt oder belästigt wird. Beispiele dafür könnten ungefragte Nacktbilder oder Pornos sein, die jemand Fremdes dem Opfer sendet, oder aufdringliche sexuelle Nachrichten. Außerdem zählt es auch als Belästigung, wenn der Körper des Opfers beleidigt oder verletzt wird. Besonders oft sind Frauen von diesen Faktoren betroffen.
Suizid durch die sozialen Medien (Trigger Warnung)
Neben den vielen schönen, interessanten und lustigen Inhalten in den Sozialen Medien gibt es leider auch negativen Content. Für Menschen, die in einer akuten Krise stecken oder gar suizidgefährdet sind, können diese Inhalte lebensgefährlich werden. Zum Beispiel, wenn sie die negative Weltsicht der Betroffenen verstärken, Suizid gutheißen oder gar eine Anleitung zum Selbstmord geben.
Auslöser für ernsthafte Suizidgedanken oder gar einen Suizidversuch ist oftmals eine krisenhafte Situation: Mobbing in der Schule, Liebeskummer, ein Konflikt mit Freunden, familiäre Probleme, Schulversagen oder generelle Versagensängste. Auch Depressionen können zu Suizidgedanken führen. Die Betroffenen fühlen sich nicht bereit dafür, in der bisherigen Art und Weise weiterzuleben. Der Suizid wird als scheinbar einzige Lösung gesehen.
In diesem Moment ist es für Betroffene wichtig, dass sie Hilfe bekommen und Lösungsmöglichkeiten für ihre Probleme gezeigt bzw. vorgeschlagen bekommen. Besonders schädlich sind in dieser Situation hingegen Inhalte, die Betroffene noch mehr runterziehen. Das können zum Beispiel Videos von anderen Betroffenen sein, wie sie über ihre schlechte Verfassung sprechen. Oder Inhalte, die Selbstverletzung, Suizid und Depressionen gutheißen. Oft werden Beratungsstellen, eine Therapie oder Medikamente als nicht wirksam oder nutzlos dargestellt und schreckt den Betroffenen davon ab, sich Hilfe zu suchen.
Viele Kinder und Jugendliche nutzen Social-Media-Plattformen, darunter auch TikTok und Instagram. Mehr als 60% der Jugendlichen haben ein Konto auf jeweils einen der beiden Plattformen und benutzen diese auch fast täglich oder mehrmals die Woche. Auf beiden Plattformen sind Inhalte, die Suizid verherrlichen, verboten. TikTok schreibt auf seiner Website zum Thema „Suizid und Selbstverletzung“: „Wir gestatten keine Inhalte, in denen Handlungen dargestellt werden, beworben, als normal verharmlost oder verherrlicht werden, die zu Suizid oder Selbstverletzung führen könnten.“ Auch Instagram hat klare Regeln für den Umgang mit Suizidinhalten in seinen Richtlinien festgelegt: „Wir gestatten unter keinen Umständen, selbstverletzendes Verhalten oder Suizid zu verherrlichen oder zu befürworten. Darüber hinaus entfernen wir fiktive Darstellungen von Suizid und Selbstverletzung sowie Inhalte zu Methoden oder Hilfsmitteln.“
Und Trotz dieser klaren Regeln stehen beide Plattformen immer wieder in der Kritik. Ein Grund dafür ist, dass Personen, die sich in Krisensituationen befinden, häufiger problematische Inhalte angezeigt bekommen. Denn wenn der Algorithmus der Plattform erkannt hat, dass sich jemand für Inhalte zum Thema psychische Gesundheit interessiert, werden diese Inhalte immer mehr vorgeschlagen. Bei Test-Accounts, die das Verhalten von Personen mit psychischen Problemen simulierten, enthielt bereits nach kurzer Zeit jedes zweite vorgeschlagene Video problematische Inhalte. Diese Accounts bekamen außerdem bis zu zehnmal häufiger Inhalte zum Thema psychische Gesundheit angezeigt als andere Accounts.
Nun zu einer der wichtigsten Fragen: Wie kann man den Betroffenen helfen?
Es gibt einige Möglichkeiten, die wir euch nun schildern möchten.
- Zuerst ist es wichtig, dass man dieser Situation viel und bewusst Aufmerksamkeit schenkt. Als Elternteil sollte man zunächst immer offen mit dem Kind darüber reden, einschließlich über deren Internetverhalten. Grundsätzlich gilt aber, wenn ihnen etwas auffällt, was Suizid verherrlichen könnte bei den Kindern, dann versuchen sie sofort, es so schnell wie möglich abzusetzen. Auf den Plattformen wäre es also am hilfreichsten, sie komplett zu löschen oder bestimmte Inhalte zu sperren/melden.
- Außerdem ist es von großer Wichtigkeit, dass man Ruhe bewahrt und die betroffene Person nicht zu einer Äußerung zwingt. Man sollte versuchen, die betroffene Person möglichst direkt anzusprechen, jedoch so, dass es nicht unangenehm werden kann. Dabei sollte man eine recht neutrale Haltung annehmen und seine Sorgen und Befürchtungen äußern. Man sollte konkret und direkt sagen, dass man Angst vor möglichen Handlungen hat und das man als Ansprechperson zur Verfügung steht. Falls Gesprächsbereitschaft besteht, kann man fragen, was die Person belastet und ob man helfen kann, diese Probleme zu lösen.
- Wenn die betroffene Person aber nicht gesprächsbereit ist, sollte man auf keinen fall untätig bleiben, sondern möglichst eine weitere professionelle Meinung einholen. (Vielleicht auch von einer person, der man vertraut) Gerade Erwachsene, die unsicher sind, wie das Verhalten von Betroffenen Kindern oder Jugendlichen zu bewerten ist, sollten sicherst und Hilfe bei Beratungsstellen holen. Professionelle Hilfe in akuten Krisensituationen findet man zum Beispiel bei Schulpsychologischen Beratungsstellen oder in Erziehungsberatungsstellen.
- Zudem sollte man Inhalte von Plattformen, von denen man schwer einschätzen kann, welches Gefährdungspotential sie haben, von Experten prüfen lassen. (www.jugendschutz.net oder www.internet-beschwerdestelle.de)
- Als letztes sollte man auch mit der betroffenen Person absprechen, ob der Inhalt von sozialen Medien zur negativen Stimmung beitragen / beigetragen haben. Man sollte außerdem darüber nachdenken, ob eine ernsthafte Social-Media-Pause nicht doch eine Möglichkeit wäre, um das Problem etwas zu verbessern beziehungsweise eine bessere Perspektive auf Heilung zu schaffen. Es ist wichtig, zu wissen, dass Social Media nicht unbedingt gefährlich ist, denn es kann auch helfen, indem man sich zum Beispiel über Kontakt mit Freunden von der Situation ablenken kann.
Hier sind noch einige Online-Beratungsstellen zum Thema Suizid:
Gehirnwäsche durch die sozialen Medien
Unterziehen uns die Algorithmen hinter den sozialen Medien einer Gehirnwäsche? Die Systeme könnten mehr mit unseren Gedanken machen, als wir vermuten. Sie versuchen, uns umzuformen. Denn dort ist es für eine künstliche Intelligenz am leichtesten vorherzusagen, was man klickt und liked. Und es müssen nicht unbedingt die sozialen Medien sein, die Technik allgemein macht uns abhängig. Aber was passiert dadurch mit uns, unserer Denkweise und unserer Art, zu leben? Wie wissen es nicht, aber liefern uns dem trotzdem aus.
Die Technik an sich ist weder gut noch böse, es hängt davon ab, wie oder wozu der Mensch diese verwendet. Diese Vorstellung einer Unschuld der Technik beruhigt die Nutzer, denn sie lässt uns glauben, dass der Mensch die Kontrolle über seine Maschinen habe. Dieses Märchen endete jedoch, seit dem Datenmissbrauch und Überwachung im Internet enthüllt wurde.
Man könnte sagen, die Technik macht etwas mit uns, bevor wir etwas mit ihr machen können. Denn was machen das Internet, die Smartphones und die IPads mit uns? Wir wissen es nicht. Mit wachsendem Schrecken begreifen wir allmählich, wie wenig wir über das Internet zu glauben wissen, denn wer kauft welche Daten, zu welchem Preis und zu welchem Zweck? Wer hat die Kontrolle über all die Server und was genau hat es mit den Algorithmen auf sich?
Der Schriftsteller Christoph Brumme hat das Internet „die unheimlichste Maschine“ genannt, die der Mensch je erschaffen habe. Doch nicht nur unheimlich ist die Maschine, unheimlich sind auch wir selbst, denn ohne äußeren Zwang haben wir uns von einem Netzwerk abhängig gemacht, das vor zwanzig Jahren noch niemandem gefehlt hat. Wie verführbar wir doch sind.
Jedes mal, wenn man einen Like, eine neue Nachricht oder einen neuen Follower bekommt, schüttet das Gehirn Dopamin aus, welches ein Glückshormon ist. Die Apps sind so programmiert, dass man immer wieder kleine Belohnungen bekommt, wenn man etwas erreicht, und möglicherweise süchtig nach diesen Belohnungen wird. Das nennt man auch „Belohnungssystem-Hacking“
Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube zeigen einem genau die Inhalte an, die einen möglichst lange fesseln. Die Algorithmen lernen, was einen emotional triggert, wie zum Beispiel Freude, Wut oder Angst und zeigen bewusst mehr davon an.
Technikfirmen kämpfen um Aufmerksamkeit, weil Zeit gleich Geld ist. Sie nutzen Tricks, wie endloses scrollen, Benachrichtigungen und bunte Symbole, damit man ständig zurückkehrt. Dadurch wird das Gehirn umtrainiert, denn die Konzentration auf eine Sache wird schwerer und schnelle Reize werden zur norm.
Ständig perfekte Bilder und Erfolge anderer zu sehen, verändert, wie man über sich selber denkt und wie man sich fühlt. Das kann das Selbstwertgefühl manipulieren.
Wenn man das alles zusammennimmt, kann man schon von einer modernen Form der Gehirnwäsche sprechen, subtil, aber wirkungsvoll.
Cybermobbing in den Medien
Der Begriff Cybermobbing wird im Deutschen seit dem Jahr 2007 verwendet. Im allgemeinen versteht man unter Cybermobbing, die Nutzung von Kommunikationskanälen wie zum Beispiel E-Mail, Chat, Facebook, Instant Messaging, Websites, WhatsApp, SMS, und dergleichen von einer oder mehreren Personen mit dem Ziel, bewusst, vorsätzlich und in wiederholter Weise eine oder mehrere Personen zu verletzen, sie zu bedrohen oder zu beleidigen oder auch nur einfach Gerücht über sie zu verbreiten. Es handelt sich dabei um eine spezielle Form von Gewalt und ein überaus schadhaftes, antisoziales Verhaten mit langanhaltenden und weitreichenden negativen Folgen.
Cybermobbing ist gekennzeichnet durch das vorliegen einer bewussten, aggressiven Handlung durch Medien, das wiederholte Vorkommen und das Machtungleichgewicht zwischen den Beteiligten. Die Formen von Cybermobbing sind vielfältig, zum Beispiel das Versenden von gemeinen oder beleidigenden E-Mails, SMS, WhatsApp etc., das posten von gemeinen oder beleidigenden Bemerkungen, Fotos oder Videoclips in Chatrooms auf Websites und in sozialen Netzwerken oder das tätigen von gemeinen oder beleidigenden Anrufen.
Cybermobbing kann jeden und jede treffen, ob Mann oder Frau, Schülerin oder Schüler, Lehrerin oder Lehrer, ein klares Opfer Profil gibt es nicht. In einer aktuellen Studie geben mehr als ein Drittel der Befragten Schülerinnen und Schüler in Österreich an, in den vergangenen Monaten Opfer von Cybermobbing gewesen zu sein. Bei Cybermobbing ist es für die Opfer besonders schwer, sich zu entziehen, denn die Täter sind zumeist unsichtbar und anonym. Die Belästigung können rund um die Uhr stattfinden, denn sie Ende nicht nach der Schule, weil Cybermobbing überall stattfinden kann, wo digitale Medien genutzt werden.
Cybermobbing hat Auswirkungen für die Betroffenen aber auch für die Täterinnen und Täter denn gerade junge Menschen, die Opfer von Cybermobbing werden, fühlen sich angesichts der Anonymität der Täterin und Täter oft ohnmächtig und hilflos. Betroffene Schülerinnen und Schüler, deren Umfeld nichts gegen aggressives Verhalten unternimmt, gehen nicht mehr gerne in die Schule, sind weniger motiviert und haben auch schlechtere Noten. Schulabbruch und psychische und physische Auswirkungen wie zum Beispiel Schlafstörungen,Konzentrationsstörungen, Deprissivität oder Angststörungen können die Folge sein. Bei den Täterrinnen und Täter zeigen sich Probleme mit sozialen Konflikten umzugehen und Problem orientierte Lösungswege anzuwenden.
Aber nicht jede Form von Gewalt und aggressivem Verhalten ist Mobbing. Die Grenze zwischen einer Konfliktsituation und Mobbing ist dann überschritten, wenn folgende Kriterien vorliegen:
- Die Schädigungsabsicht, denn Mobbing ist ein spezielles, gewalttätiges und aggressives Verhalten von einer oder mehreren Personen gegenüber einer oder mehreren Personen.
- Wenn die schädigenden Handlungen wiederholt, systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten.
- Wenn ein Ungleichgewicht im Kräfteverhältnis (physisch und/oder psychisch) zwischen Täter und Opfer besteht, welches zu Ungunsten des Opfers führt.
- Die betroffenen Personen fühlen sich in der Situation hilflos.
Am häufigsten wird einer Umfrage zufolge auf WhatsApp gemobbt. Die Hälfte der Jugendlichen, die angaben, direkt oder indirekt Erfahrung mit Cybermobbing zu haben, nannten den Chat Dienst als Ort. Dahinter folgen TikTok mit 43% und Instagram mit 38%.
Cybermobbing kann man in verschiedene Stufen einteilen, von leichteren Formen bis hin zu schweren, zerstörerischen Angriffen. Hier ist eine kleine Übersicht für euch:
- (Stufe 1: Sticheleien und Spott) Es fallen leichte, aber verletzende Kommentare oder Memes, die jemanden ärgern oder bloßstellen sollen. Oft als Spaß gemeint, aber für die betroffene Person schmerzhaft. Hier kann man noch nicht von klarem Mobbing reden, da es noch einmalig sein kann. (Zum Beispiel, dass in einer WhatsApp Klassengruppe ein peinliches Foto von einem Mädchen geteilt wird, während die anderen sagen, es sei nur Spaß und darüber lachen.)
- (Stufe 2: Beleidigungen und Beschimpfungen) Es erfolgen direkte und aggressive Angriffe in Form von Schimpfwörtern, Hasskommentaren oder Beleidigungen, in denen die Täter die Person gezielt verletzen wollen. (Zum Beispiel, wenn jemand ein TikTok postet, und mehrere Leute so etwas wie „Du bist Hässlichkeit, lösch dich!“, oder „Du loser, keiner mag dich!!“ kommentieren.)
- (Stufe 3: Soziale Ausgrenzung) Die Täter haben Spaß daran, die betroffene Person bewusst aus Gruppen auszuschließen und zu ignorieren. Das kann online in Gruppen-Chats passieren. (Zum Beispiel, wenn in einer Klasse alle Schüler in einer Instagram-Gruppe über eine Verabredung schreiben, die betroffene Person aber nicht eingeladen oder der Gruppe hinzugefügt wurde.)
- (Stufe 4: Verbreitung von Gerüchten und Lügen) Es werden falsche oder intime Geheimnisse online verbreitet, ohne das Einverständnis der Betroffenen, um das Ansehen der Person zu gefährden/zerstören. (Zum Beispiel, wenn auf Snapchat ein Gerücht verbreitet wird, in dem Leon angeblich Drogen nimmt, obwohl es nicht stimmt. Die Geschichte macht schnell die Runde.)
- (Stufe 5: Bloßstellung durch Fotos oder Videos) Peinliche, intime oder private Bilder/Videos werden ohne Erlaubnis Veröffentlicht, um die Person bloßzustellen und zu demütigen. ( Zum Beispiel, wenn jemand ein Video postet, in dem die Betroffene Person beim Weinen zu sehen ist, und schreibt dazu: „Heulsuse des Jahres!“)
- (Stufe 6: Drohungen und Erpressungen) Die Täter setzen die Betroffene Person stark unter Druck, indem sie mit Gewalt drohen oder intime Daten gegen sie verwenden wollen, welche die Betroffene Person im Vertrauen mit ihnen geteilt hat. (Zum Beispiel schreibt ein Fremder der Betroffenen Person auf Instagram: „Schick mir mehr Bilder, sonst veröffentliche ich die Screenshots, die ich von dir habe.“)
- (Stufe 7: Dauerhafter Psychoterror) Langfristiges, systematisches Mobbing auf mehreren Plattformen. Das Opfer wird über Wochen oder Monate gequält, was zu ernsten psychischen Folgen führen kann. (Zum Beispiel wird die Betroffene Person in mehreren Gruppen gehasst, ihr Account wird ständig gehackt, Fake Profile werden erstellt und sie bekommt täglich Hassnachrichten.
Falls jemand von euch solchen Angriffen ausgesetzt ist, haben wir hier noch eine kleine Hilfe, was ihr tun könnt:
| Stufe | Was tun? |
|---|---|
| 1. Sticheleien und Spott | Nicht direkt reagieren, Screenshots machen und die Person ggf. direkt ansprechen oder blockieren. |
| 2. Beleidigungen und Beschimpfungen | Kommentare melden, blockieren, Beweise sichern und mit einer Vertrauensperson wie einem Lehrer oder den Eltern sprechen. |
| 3. Soziale Ausgrenzung | Mit Freunden außerhalb der Gruppe Kontakt halten, offen ansprechen und Erwachsene einbeziehen. |
| 4. Gerüchte und Lügen verbreiten | Gerüchte öffentlich richtigstellen, Beweise sichern, Täter melden und Unterstützung holen. |
| 5. Bloßstellung durch Fotos oder Videos | Sofort der Plattform melden (Verstoß gegen die Datenschutzrichtlinie), Beweise sichern und rechtliche Schritte prüfen. |
| 6. Drohungen und Erpressung | Keine Forderungen erfüllen, Screenshots machen und die Polizei oder einen Vertrauenslehrer informieren. |
| 7. Dauerhafter Psychoterror | Sofort Hilfe holen bei Vertrauten Personen und professionelle Beratung wie eine Therapie in Betracht ziehen. Im schlimmsten Falle den Täter anzeigen (falls man das kann). |
Das Dark Web
Das Internet, wie wir es kennen, ist nur die sichtbare Spitze eines riesigen Eisberges. Unter der Oberfläche existiert ein Bereich, der nicht über Google oder andere Suchmaschinen auffindbar ist: das so genannte Deep Web. Noch tiefer verborgen liegt das Darknet, ein anonymer Raum, in dem sowohl Freiheitskämpfer als auch kriminelle unterwegs sind.
Das Darknet ist ein abgeschotteter Teil des Internets, der nur mit spezieller Software zugänglich ist. Der bekannteste Weg dorthin führt über den so genannten TOR-Browser ( The Onion Router). Dieses Programm leitet Datenverkehr über viele verschiedene Server, weltweit und verschlüsselt ihn mehrfach, wie die Schichten einer Zwiebel. Dadurch können Nutzer ihre Identität und ihre IP Adresse verbergen. Auch Netzwerke, wie I2P oder Freenet funktionieren nach ähnlichen Prinzipien. Der Zugang selbst ist übrigens illegal doch was viele Menschen dort tun, ist es nicht.
Im Darknet findet eine kriminelle Schattenwirtschaft statt. Auf versteckten Marktplätzen wird alles gehandelt, was im normalen Leben illegal ist: Drogen wie Kokain, Crystal Meth oder sogar synthetische Substanzen, die noch gefährlicher und kaum nachweisbar sind. Waffen aller Art, von Messern, bis hin zu Schusswaffen finden hier neue Besitzer. Ebenso gibt es Anbieter für gefälschte Pässe, Führerscheine und Ausweise. Wer Zugangsdaten zu Bankkonten, Kreditkartennummern oder Identitäts Daten kaufen möchte, wird ebenfalls fündig. Besonders abscheulich ist der Handel mit Kinderpornographie und Missbrauchs Videos, die Weltweit von Strafverfolgungsbehörden bekämpft werden. Manche Seiten behaupten sogar, Auftragsmord anzubieten, wobei es sich teilweise um Betrug, aber in einigen fällen auch um reale Gewalt handelt. Hinzukommen Hacker-Foren, in denen Schadsoftware, Viren und anderweitige Hacker Anleitungen verkauft werden, und Gruppen, die sich auf Menschenhandel spezialisiert haben.
Die Risiken beim betreten dieser dunklen Welt sind immens. Internationale Ermittler von der FBI, Europol und dem deutschen BKA haben Spezialeinheiten, die Darknet Plattformen infiltrieren. Schon der Besitz bestimmter Dateien, etwa Missbrauchs Material oder Bauanleitungen für Bomben, ist in vielen Ländern strafbar, auch wenn sie nur angeschaut wurden. Zudem wimmelt es im Darknet von Betrügern, die ahnungslose Nutzer um ihr Geld bringen, ohne jemals die bezahlten Waren zu liefern. Einige Seiten verteilen sogar Viren oder spionieren die Computer der Besucher aus. Nicht zu unterschätzen ist auch die psychische Belastung, der Kontakt mit extremen Inhalten kann nämlich verstörend wirken und langfristige seelische Schäden hinterlassen.
Besonders Jugendliche sind gefährdet, der Einstieg ins Darknet ist nämlich erschreckend einfach. Ein paar Klicks genügen, und schon ist man mittendrin und aus anfänglicher Neugier oder Abenteuerlust kann schnell eine gefährliche Abwärtsspirale werden. Manche Jugendliche geraten an Händler, die ihnen Drogen oder Waffen anbieten, oder an kriminelle Gruppen, die sie als Kuriere, Dealer oder Mitläufer, anwerben. Andere konsumieren Gewaltvideos oder Missbrauchsinhalte, ohne zu begreifen, dass sie sich bereits strafbar machen. Die Illusion, im Darknet anonym und unantastbar zu sein, endet oft vor Gericht, denn Ermittler weltweit haben längst gelernt, Nutzer durch Fehler zu enttarnen.
Ein erschütterndes Beispiel lieferte der Fall eines 15-jährigen Schülers aus Baden-Württemberg, der 2017 bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Der Junge, der als zurückhaltend galt, fand über Internetforen den Weg ins Darknet. Zunächst aus Neugier, später mit dunklen Absichten. Dort stieß er auf ein illegalen Shop, der Waffen verkaufte, und begann, mit den Betreibern zu chatten. Schließlich bestellte er eine Pistole und Munition, bezahlt mit der Kryptowährung Bitcoin. Was der Teenager nicht wusste, war, dass die Polizei bereits durch eine internationale Operation auf diesen Darknet Shop aufmerksam geworden ist. Als das Paket mit der Waffe nach Deutschland geliefert wurde, schlug der Zoll Alarm. Die Ermittlungen führten direkt zu diesem Jungen. Bei der Durchsuchung seines Zimmers fanden die Beamten nicht nur Darknet links und Chat-Protokolle, sondern auch eine Liste von Mitschülern, gegen die er einen Amoklauf geplant hatte. Nur durch das schnelle eingreifen der Polizei konnte eine Katastrophe verhindert werden. Der Junge wurde festgenommen, psychiatrisch untersucht und später zu einer Jugendstrafe verurteilt. Sein Umfeld war schockiert, denn niemand hatte geahnt, wie tief er in die dunkle Welt des Internets abgerutscht war.
Solche Fälle zeigen, wie ernst die Bedrohung ist. Die internationalen Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, das Darknet zu kontrollieren. Große Mark Plätze wurden bereits durch Ermittlungen zerschlagen. Polizeibeamte geben sich als Käufer oder Verkäufer aus, um kriminelle Netzwerke zu sprengen. Auch technische Spurenanalysen spielen eine wichtige Rolle. Denn trotz der TOR-Verschlüsselung begehen Nutzer auf kleine Fehler, die ihre Identität preisgeben. Ermittler werten Metadaten aus, verfolgen Zahlungsströme in Kryptowährungen und enttarnen so selbst scheinbar unauffindbar Täter.
Doch technische Maßnahmen allein reichen nicht aus. In Schulen und Elternhäusern wird verstärkt aufgeklärt, um Kinder und Jugendliche gar nicht erst in Versuchung zu bringen, diese dunklen Ecken des Internets zu betreten. Eltern und Lehrer werden sensibilisiert, auf Warnsignale wie geheimes surfen, stark geändertes Verhalten oder technisches Equipment zu achten. Denn Prävention ist der beste Schutz gegen die Gefahren des Darknet.
letztlich bleibt das Darknet ein Raum voller Gegensätze, denn einerseits bietet es Journalisten Schutz vor staatlicher Verfolgung. Aber andererseits ist der Umschlagplatz für die schlimmsten Formen von Kriminalität dort. Für Jugendliche ist es besonders riskant, weil sie die psychischen und rechtlichen Folgen oft unterschätzen. Der Zugang mag leicht sein, doch der Preis kann hoch sein: von seelischen Verletzungen bis hin zu harten Strafen vor Gericht. Deshalb ist es entscheidend, frühzeitig aufzuklären und Jugendliche zu warnen, bevor sie in die dunkle Welt hinein gezogen werden. Gleichzeitig setzen Polizei und Justiz ihre Arbeit fort, um kriminelle Strukturen zu zerschlagen und den Missbrauch der Anonymität im Internet zu bekämpfen.
Influencer-Schattenseiten
Influencer gehören heute zum Alltag. Millionen Menschen folgen ihnen auf Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube. Sie zeigen Mode, Fitness, Reisen und scheinbar perfekte Leben. Für viele junge Menschen sind sie Idole, Vorbilder und sogar neue Superstars. Doch was für die Follower nach Glanz und Glamour aussieht, hat eine dunkle Kehrseite. hinter der schönen Fassade verbergen sich Probleme, über die kaum jemand spricht, doch sie betreffen sowohl die Influencer selbst als auch die Menschen, die ihnen folgen.
Zunächst ist da der enorme psychische Druck, unter dem viele Influencer stehen. Um erfolgreich zu bleiben, müssen Sie ständig neuen Content liefern, kreativ sein und ihre Reichweite halten oder sogar ausbauen. Schon eine Pause von wenigen Tagen kann dazu führen, dass Follower abspringen und die Algorithmen ihre Inhalte weniger anzeigen. Dieser permanente Wettbewerb mit anderen Influencern und die Angst, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, führt bei vielen zu ernsthaften, psychischen Problemen. Immer mehr Influencer berichten über Burn out, Depressionen und Panikattacken. Trotzdem zeigen sie nach außen weiter, ihr glückliches Leben, denn Schwäche wird in diesem Geschäft schnell bestraft.
Hinzukommt, dass vieles, was man auf den Profilen sieht, gar nicht echt ist. Viele Influencer inszenieren ein Luxusleben, dass sie sich eigentlich gar nicht leisten können. Sie mieten teure Autos und Villen nur für Fotos oder Videos, leihen sich Designerkleidung und retuschieren ihre Körper mit Apps, bis kein Makel mehr sichtbar ist. Diese künstliche Perfektion erzeugt bei ihren Followern, vor allem bei Jugendlichen, gefährliche Nebenwirkungen. Studien belegen, dass junge Menschen durch Social Media verstärkt unter Selbstzweifeln und Minderwertigkeitsgefühlen leiden. Der ständige Vergleich mit den bearbeiteten Bildern der Stars führt zu Essstörungen, Depressionen und einem völlig verzerrten Körperbild.
Doch nicht nur das Schönheitsideal ist problematisch. Viele Influencer nutzen ihre Reichweite, um Produkte zu bewerben, oft nicht aus Überzeugung, sondern weil sie dafür bezahlt werden. Besonders problematisch wird es, wenn sie Werbung als persönliche Empfehlung tarnenund minderwertige Produkte teuer an ihre Fans verkaufen. Immer wieder fliegen Skandale auf, bei denen Influencer fragwürdige Diätpillen, schlechte Fitnessprogramme oder gefälschte Markenartikel beworben haben. Für viele junge Follower, die diesen Idolen vertrauen, ist das nicht nur eine Enttäuschung, sondern oft auch eine teure Lektion. Hinter dem schönen Schein verbirgt sich knallharter Kommerz, bei dem Geld wichtiger ist als das Wohl der Fans.
Doch auch für die Influencer selbst ist das Geschäft ein Risiko. Sie sind extrem abhängig von den Plattformen, auf denen sie aktiv sind. Sobald TikTok, Instagram oder YouTube ihre Algorithmen ändern, kann die Reichweite drastisch einbrechen, und damit auch ihr Einkommen. Viele Influencer geraten dadurch in finanzielle Schwierigkeiten, weil sie keine Rücklagen haben und keine Alternativen kennen. die Angst von heute auf morgen alles zu verlieren, ist für viele ein ständiger Begleiter.
Ein weiteres dunkles Kapitel ist der Hass, dem Influencer ausgesetzt sind. Je größer die Reichweite, desto mehr Angriffe müssen sie ertragen. Beleidigungen, Bodyshaming und Drohungen gehören für viele zum Alltag. Besonders junge Frauen werden sexualisiert und belästigt. Große Shitstorms können innerhalb weniger Stunden Karrieren zerstören und psychische Schäden hinterlassen, die lange nachwirken. Viele Influencer ziehen sich aus Angst und Überforderung zeitweise komplett aus dem Netz zurück.
Besonders bedenklich ist die Entwicklung im Bereich der Kinder – Influencer. Immer mehr Eltern machen ihre Kinder zu Stars, filmen ihren Alltag und stellen Privatmomente ins Netz. Diese Kinder werden von klein auf in eine Rolle gedrängt, die sie gar nicht überblicken können. Sie werden zum Werbeträger und verdienen oft hohe Summen, doch rechtlichen Schutz gibt es kaum. Experten warnen, dass diese Kinder nicht nur psychisch geschädigt werden, sondern auch ihr ganzes Leben unter den Inhalten leiden könnten, die ihre Eltern veröffentlicht haben.
Auch gesundheitlich birgt die Influencer Welt Gefahren. Immer wieder setzen Stars gefährliche Trends: extrem Diäten, zweifelhafte Fitness Challenges oder die Verherrlichung von Schönheitsoperationen. Jugendliche, die ihre Vorbilder nachahmen, riskieren ihre Gesundheit, weil sie versuchen, den selben idealen zu entsprechen. Eingriffe wie Lippenaufspritzen, Nasen-OPs oder Fettabsaugungen werden durch Social Media immer mehr als normal dargestellt, selbst bei sehr jungen Menschen.
Und auch rechtlich ist das Geschäft mit Followern riskant. Viele Influencer geraten ins Visier der Steuerbehörden, weil sie ihre Einnahmen nicht korrekt angeben. Andere werden abgemahnt, weil sie Werbung nicht richtig kennzeichnen oder ihre Follower täuschen. Es kam schon zu hohen Strafen oder Gerichtsverfahren, weil Stars aus Unwissenheit oder Gier die Gesetze missachtet haben.
Schließlich hat der Einfluss der Influencer auch Folgen für die Gesellschaft insgesamt. Der ständige Konsumdruck, der durch perfekte Bilder und Videos erzeugt wird, setzt vor allem junge Menschen unter Druck. Viele Jugendliche fühlen sich minderwertig, wenn ihr eigenes Leben nicht so glamourös wirkt, wie das ihrer Idole. Der Traum, selbst Influencer zu werden, ersetzt bei manchen traditionelle Berufswünsche, obwohl die Realität zeigt, dass nur ein winziger Bruchteil wirklich erfolgreich wird. Der Rest bleibt auf der Strecke, oft mit zerstörten Selbstwertgefühl und finanziellen Verlusten.
So zeigt sich, hinter der glitzernden Welt der Influencer verbirgt sich eine düstere Realität. Psychische Belastungen, Betrug, Abhängigkeit, Hass, gesundheitliche Risiken und gesellschaftlicher Druck sind feste Bestandteile dieses Systems. Vor allem Kinder und Jugendliche sind gefährdet, weil sie die inszenierte Scheinwelt nicht von der Realität unterscheiden können. Wer also auf Social Media unterwegs ist, sollte genau hinschauen und sich bewusst machen, dass nicht alles, was glänzt Gold ist und nicht jeder Influencer das Vorbild ist, als dass er sich gibt.
Es it auch wichtig, sich vor diesen Einflüssen zu schützen. Denn wenn man täglich auf TikTok, Instagram oder YouTube unterwegs ist, wird man zwangsläufig mit der schönen, perfekten Welt der Influencer konfrontiert. Umso wichtiger ist es, einen klaren Blick zu behalten und sich bewusst gegen die negativen Einflüsse zu schützen. Der wichtigste Schritt ist es, zu verstehen, dass die Inhalte auf Social Media oft nicht die echte Realität zeigen. Viele Fotos und Videos sind bearbeitet, inszeniert oder sogar für die Kamera gestellt. Sich selbst mit diesen Scheinwelten zu vergleichen, macht auf Dauer unglücklich, und schadet dem Selbstwertgefühl. Deshalb ist es klug, sich immer wieder daran zu erinnern, dass hinter jedem perfekten Bild oft ein Filter steckt, denn das echte Leben sieht anders aus. Außerdem ist es ein weiterer Schutz, bewusst auf die Inhalte zu achten, die man konsumiert. Es hilft, kritisch zu hinterfragen, ob der Influencer authentisch wirkt, oder ob es ständig nur um Werbung oder Produktverkäufe geht. Echte Vorbilder zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Follower nicht nur als Kunden sehen, sondern echte Werte vermitteln, offen auch über schwierige Themen sprechen und ihre Werbung transparent kennzeichnen. Wenn jemand hingegen ständig neue Produkte anpreist, die unbedingt jeder haben muss, ist Vorsicht geboten, denn hier geht es meistens ums Geld, nicht um die Fans. Gerade bei Gesundheitsthemen sollte man besonders skeptisch sein, denn Diät - Tipps oder Fitness Challenges, die von Influencer angepriesen werden, können gefährlich sein. Es ist immer besser, sich bei Experten informieren und nicht blind den Stars im Netz zu folgen, denn wenn etwas zu gut klingt und wahr zu sein, ist es das meistens auch.
Stalking-Tools
Stalking ist kein neues Phänomen. Schon lange werden Menschen von anderen verfolgt, belästigt oder bedroht, sei’s von Expartnern, Fremden oder obsessiven Fans. Doch in der digitalen Welt hat Stalking eine neue Dimension erreicht. Dank moderner Technik gibt es heute Tools und Methoden, mit denen Stalker ihre Opfer rund um die Uhr überwachen können, oft , ohne dass diese es merken. In den Medien wird immer häufiger über diese gefährliche Entwicklung berichtet, denn die Bedrohung wächst.
Stalking Tools gibt es in verschiedenen Formen, aber sie haben alle ein Ziel: Sie wollen möglichst viele private Informationen über eine Person sammeln. Besonders bekannt sind so genannte Spyware Apps, die heimlich auf Smartphones installiert werden. Solche Apps können GPS Standorte verfolgen, Telefonate abhören, WhatsApp Nachrichten mitlesen und sogar die Kamera und das Mikrofon des Opfers aktivieren. Oft werden diese Programme als Eltern Kontrollapps oder Mitarbeiter Überwachung getarnt, aber in Wirklichkeit werden sie von Stalkern genutzt, um Menschen auszuspionieren.
Eine andere beliebte Methode ist der Einsatz von GPS Trackern. Diese kleinen Geräte, oft nicht größer als eine Streichholzschachtel, können heimlich am Auto oder in der Tasche des Opfers versteckt werden. Über eine App können die Täter dann in Echtzeit verfolgen, wo sich die Person befindet. Besonders problematisch: solche Geräte sind legal erhältlich und werden oft für harmlose Zwecke verkauft, zum Beispiel um das Haustier oder die Kinder zu orten. Doch in den falschen Händen werden sie zu gefährlichen Stalking Waffen.
Auch moderne Bluetooth Tracker wie AirTags werden zunehmend von Stalkern missbraucht. Diese kleinen Chips sollen eigentlich helfen, verlorene Schlüssel oder Gepäckstücke wieder zu finden. Doch Täter platzieren sie heimlich in Taschen, Jacken oder Autos und können so die Bewegungen ihres Opfers über große Entfernungen nachverfolgen. Apple und andere Hersteller haben zwar versucht, Schutzmaßnahmen einzubauen, etwa Warnmeldungen auf dem Handy, wenn ein fremdes Gerät mitreist. Doch viele Opfer berichten, dass sie diese Hinweise entweder zu spät oder gar nicht erhalten haben.
In den sozialen Medien spielt sich eine weitere Form vom Stalking ab. Hier nutzen Täter, die riesige Datenmenge, die Menschen oft freiwillig preisgeben, um Informationen zu sammeln. Durch Posts, Stories und Fotos lässt sich leicht herausfinden, wo jemand wohnt, arbeitet oder seine Freizeit verbringt. Sogar kleine Details wie Straßenschilder im Hintergrund oder wiederkehrende Orte in Instagram Stories können ausreichen, um ein Bewegungsprofil zu erstellen. Besonders Influencer oder Menschen mit vielen Followern sind gefährdet, da sie oft ihren Alltag öffentlich teilen, ohne zu ahnen, dass auch potentielle Stalker zuschauen.
Ein weiteres gefährliches Werkzeug sind People Search-Webseiten, die gegen eine kleine Gebühr persönliche Daten wie die Adresse, Telefonnummer und sogar Verwandtschaftsverhältnisse herausgeben. Diese Seiten durchsuchen öffentliche Datenbanken, verknüpfen sie miteinander und machen sie leicht zugänglich. In den USA ist dieses Geschäft ein riesiger Markt, aber auch in Europa tauchen immer mehr solcher Dienste auf. Stalker können so ohne großen Aufwand an private Information gelangen, die sie dann für Bedrohungen oder Erpressung nutzen.
Die Medien berichten zunehmend über schockierende Fälle, in denen diese Tools zum Einsatz kamen. Frauen, die Monate lang von Expartnern verfolgt wurden, weil ein versteckter AirTag in ihrem Auto platziert war. Prominente, die von obsessiven Fans auf Schritt und Tritt überwacht worden. Oder normale Menschen, die durch einen unauffälligen Download einer vermeintlichen Sicherheitsapp komplett ausspioniert wurden. Viele Täter nutzen die Technik, um ihre Opfer zu kontrollieren und psychisch zu zermürben, ohne sie körperlich anzugreifen, als Stalking der unsichtbaren Art, dass jedoch tiefe Spuren hinterlässt.
Auch Kinder und Jugendliche geraten zunehmend ins Visier solcher Methoden. Über soziale Netzwerke oder online Games werden sie ausgehorcht, manipuliert und dazu gebracht, private Informationen preiszugeben. Man spricht hier vom Cyberstalking, einer modernen Form des Stalkings, die oft harmlos beginnt, aber schnell gefährlich werden kann. Eltern und Schulen stehen vor der Herausforderung, Kinder für diese unsichtbaren Gefahren zu sensibilisieren.
Um sich zu schützen, empfehlen Experten eine Reihe von Maßnahmen: man sollte auf dem Smartphone regelmäßig überprüfen, ob unbekannte Apps installiert wurden, bei fremden Bluetooth Geräten in der Nähe wachsam sein und in sozialen Medien sehr vorsichtig mit Standort Angaben umgehen. Die Ortungsdienste können so eingestellt werden, dass sie nur dann aktiv sind, wenn sie gebraucht werden. Auch regelmäßige Softwareupdates helfen, weil sie Sicherheitslücken schließen, die von Spionageapps ausgenutzt werden könnten.
„Das Internet ist die gefährlichste Erfindung seit der Atombombe.“
Noam Chomsky
„Social Media hat nicht die Gesellschaft verbunden, es hat sie gespalten, ausgebeutet und manipuliert.“
Jaron Lanier
„Das Problem ist nicht, dass Menschen ihre Privatsphäre verlieren, sondern dass sie nicht einmal merken, dass sie Überwacht werden.“
Edward Snowden
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